Donnerstag, 16. April 2009
Aus der Sicht einer "Ersterkrankten"
Es war tatsaechlich ein einmaliges Erlebnis. Ich hoffe doch sehr, dass es einmalig bleibt! Aufgrund Bluthochdruck und zu niedrigem Blutdruck, bekamen Laima und ich eine Infusion. katharina war es lieber unter der Obhut von Veronika im Hospitz zu bleiben. Durch die Infusion bekamen Laima und ich die verlorenen Naehrstoffe zurueck, leider aber auch Fieber. Dies war nun der Anlass uns in das Krankenhaus auf dem Oelberg zu verlegen. Nun ja, den Weg legten wir in der Ambulance zurueck. Stefanie meinte, man haette dem Fahrstil entnehmen koennen, dass wir einen Herzstillstand gehabt haetten. Es scheint, dass es den Fahrern sehr viel Spass macht, sehr, sehr schnell zu fahren, rote Ampel zu kreuzen und anderen Verkehrsteilnehmern die Vorfahrt zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt konnten Laima und ich uns aber wieder das erste schwache Laecheln abringen, da es schon etwas skuril war, liegend durch die Altstadt Jerusalems zu rasen. Man sieht also, wir waren auf dem Weg der Besserung! Dazu hat auch sicherlich beigetragen, dass wir davor ganz, ganz herzlich von den Gesunden versorgt und bemuttert wurden, wie natuerlich auch von Stafenie. Vielen Dank an alle von Laima und mir!
Unsere Ersterkrankung zufolge sind nach uns noch einige andere erkrankt. Um genau zu sein, bisher alle auser Franzi, Alia und (zum Glueck) Stafanie!
An alle nun beunruhigten Eltern: Es geht den anderen natuerlich auch so schlecht, wie es einem eben geht, wenn man Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall hat, aber das Krankenhaus haben bisher nur Laima und ich von Innen gesehen!!!
Vielleicht gehoert es ja zu einer solcher Reise dazu...Wir haetten es uns aber doch gerne erspart!
Trotzallem haben sich bisher alle nach einem Tag mehr oder weniger erholt, und wir geniessen unser Abenteuer.
Jetzt gleich werden wir einen Workshop mit den Maedchen aus Deheisha haben (eigentlich hat er vor einer halben Stunde angefangen, aber dafuer sind wir ja in einem arabischen Land :-) )

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Ausflug nach Hebron
Heute morgen haben wir uns alle um 11 Uhr verabredet um nach Hebron zu fahren. Das Wetter war sehr schlecht, es regnete und windete kalt und wir waren noch durchnaesst von einem Spaziergang nach Beit Jala, einem nahegelegenen unspektakulaerem Ort (wir haben eigentlich gar nicht so wirklich mitbekommen in einem anderen Ort zu sein...was ganz typisch fuer die Gegend ist: ein Ort reiht sich an den anderen). Schon im Bus konnten wir israelische Siedlungen sehen, die ueber Kilometer die israelische Machtstellung demonstrieren. Unser "guide" aus dem IBDAA center fuehrte uns durch das Alte Viertel, indem israelische Siedler und Araber zusammen leben. Anders als in Jerusalem ist das Nebeneinanderleben offensichtlich konfliktreicher: in den oberen Stockwerken wuerden "Siedler" leben, in den unteren Palaestinenser. Zwischen den Etagen sind horizontal an vielen Stellen Gitter gespannt: diese dienen zum Schutz der arabischen Bevoelkerung, da sie von ultrakonservativen Siedlern mit Muell beworfen werden. Tatsaechlich haengen in den Gittern Steinbrocken und Abfaelle. Vom Dach einer NGO, die sich in dieser Region engagiert konnten wir auch recht provokant aufgstellten Flaggen und "Ministuetzpunkte" von israelischen Soldaten sehen, die ueber die Siedler "wachen".

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